Sanierung Kurt Schumacher Brücke, BW 01 und BW 11

Ausführungsort:

Mannheim

Auftraggeber:

Stadt Mannheim

Architekt/Ing.büro:

N.N.

Zeitraum:

2011

Die Bauwerke 6516/903.01 und 6516/901.11 sind Teilbauwerke der Kurt Schumacher Brücke. Diese liegt im Zuge der B44 und stellt zwischen Mannheim und Ludwigshafen eine wichtige und sehr stark frequentierte Rheinüberquerung dar. Die Bauwerke 1 und 11 überspannen den Mühlauhafen, die Hafenbahn und den Verbindungskanal.

Die Bauwerke 6516/903.01 und 6516/903.11 wurden in den Jahren 1967 1972 als Spannbeton brücken gebaut. Das BW 1 besteht aus 5 Feldern mit einer Gesamtlänge von 95,00 m; das BW 11 besteht ebenfalls aus 5 Feldern mit einer Gesamtlänge von 285,20 m. Die Haupttragwerke sind längs und quer vorgespannt. Beide Bauwerke sind im Grundriss gekrümmt.

Die Baumaßnahme wurde in zwei Bauabschnitt durchgeführt.

Die linksseitige Kappe auf dem BW 1 wurde komplett sowie auf dem BW 11 bis zum Herzstück abgebrochen.

Um die Beeinträchtigungen aus Staub und Lärm für die Anwohner zu reduzieren, wurde der Abbruch wie folgt durchgeführt:
Entlang der Gesimsaufkantung des Überbaus wurde die Kappe in Längsrichtung geschnitten. Anschließend wurde die Kappe mit der Betonschutzwand durch weitere Trennschnitte in Querrichtung in transportable Blöcke geteilt; diese wurden angehoben, ohne weitere Zwischenlagerung von der Baustelle entfernft und der Verwertung zugeführt.

Das verbleibende Gesims wurde von Hand abgebrochen, um Erschütterungen zu reduzieren.

Die Abdichtung im Kappenbereich wurde entfernt und nach den Betoninstandsetzungsarbeiten wieder aufgebracht. Anschließend wurde die Kappe neu hergestellt.

Die Standardhöhe des Gesimes betrug 55 cm, weitete sich jedoch im Bereich der Übergangskonstruk tion in Achse 9‘ auf 70 cm auf. Diese Höhendifferenz wurde beidseitig der Übergangskonstruktion verzogen, so dass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt.

Instandsetzung der Insel zwischen den Auffahrtsästen Luisenring und Akademiestraße:

An der Kappe und der Betonschutzwand wurden Betoninstandsetzungsarbeiten durchgeführt.
Das Geländer erhielt einen neuen Korrosionsschutz. Da auch in diesem Bereich ein Füllstabgeländer mit eingelassenem Untergrund eingebaut wurde, musste der Untergurt hierzu freigelegt werden. Vor dem Reprofilieren des Gesimses wurde der Untergurt mit einer Haftbrücke aus Epoxidharz versehen, der PCC Mörtel wurde unmittelbar danach nass eingebaut. Abschließend wurde die Kappe und die Betonschutzwand mit einem Oberflächenschutz beschichtet.

Instandsetzung der Auflagerbänke in Achse 14 und 14‘:
Der hauptsächlich durch Chloride geschädigte Beton wurde abgebrochen; die Bewehrung wurde instand gesetzt und die Aufbruchstellen mit PCC Mörtel geschlossen.

Übergangskonstruktion:

Es wurden insgesamt drei Übergangskonstruktionen in den Achsen 9‘, 14 und 14‘ ausgetauscht. Nach dem Einbau der neuen Übergangskonstruktionen wurde die Bewehrung und Betonage der Anker nischen hergestellt. Weiterhin wurde der Vogeleinflugschutz der Übergangskonstruktion in der Achse 9‘ erneuert. Die Übergangskonstruktionen wurden mit Abdeckblechen aus Vollblech verkleidet. Diese wurden vollständig demoniert und nach Erneuerung der Übergangskonstruktion durch eine neue Verkleidung aus Lochblech ersetzt.

Zu Baubeginn wurde auf der linken Spur der Fahrbahnbelag incl. Abdichtung aufgenommen. Nach der Fertigstellung der neuen Kappe sowie der Betoninstandsetzung der Fahrbahnplatte wurde die Schutz schicht auf der linken Spur wieder eingebaut. Anschließend wurde die Deckschicht auf der rechten Spur abgefräst und aus Splittmastixasphalt eine neue Deckschicht über die gesamte Fahrbahnbreite eingebaut.