BABA45, Talbrücken Windelbach und Ambach – Talbrücke Ambach

Ausführungsort:

Dillenburg

Auftraggeber:

Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement Dillenburg

Architekt/Ing.büro:

N.N.

Zeitraum:

2009 – 2012

Die ca. 438 m lange Ambachtalbrücke im Zuge der Bundesautobahn A45 wurde in den Jahren 1966 1969 als Spannbetonbauwerk mit je einem einzelligen Spannbetonhohlkasten und bis zu 55 m hohen Einzelpfeilern errichtet und überquert das Tal des Amdorfbaches.

Die getrennten Überbauten enthalten herstellungsbedingt eine Vielzahl von Koppelfugen, welche gemäß der Bauwerksprüfung Risse bis zu 0,3 mm aufwiesen. Die Untersuchung der Dauerhaftigkeit der Koppelfugen gemäß „Handlungsanweisung zur Beurteilung der Dauerhaftigkeit vorgespannter Bewehrung von älteren Betonbrücken“ der BAST ergab, dass eine Verstärkung der Überbauten notwendig war.

Mit der Baumaßnahme wurde daher die Verstärkung der Koppelfugen der Überbauten sowie eine grundhafte Instandsetzung der festgestellten Schäden durchgeführt.

Die Betonschadstellen an den Widerlagern wurden instand gesetzt. Die vorhandenen Risse wurden verpresst. Sämtliche Betonansichtsflächen der Widerlager außen erhielten bis 30 cm unter Geländeoberkante ein Oberflächensystem OS C gem. ZTV ING Teil 3.

Zur Verstärkung der beiden Überbauten der Ambachtalbrücke wurde eine zusätzliche Vorspannung über die gesamte Bauwerkslänge aufgebracht. Dafür wurden je Überbau zwei im nachträglichen Verbund liegende Litzenspannglieder mit einer Vorspannkraft von je 3.213 kN eingesetzt.

Die Anordnung der Spannglieder erfolgte in zusätzlichen Betonsockeln aus Beton der Güte C30/37. Diese Stahlbetonbalken erlaubten die zusätzliche Anordnung einer Betonstahlbewehrung, die zur deutlichen Verminderung der Spannungsschwingbreite im Bereich der 1/5 tels Punkten verstärkt ausgeführt wurde.

Die Verankerung der Zusatzspannglieder erfolgte hinter den vorhandenen Endquerträgern in einem zusätzlich zu betonierenden Querbalken. Die Spanngliedverankerungen an den Stützquerträgern in Achse 4 wurden in zusätzlichen Stahlbetonscheiben, die auf die Bodenplatte betoniert wurden, untergebracht.

Zur Sicherstellung des Verbundes zwischen den neuen Stahlbetonbalken und den vorhandenen Hohlkastenquerschnitten waren als Verbundelemente Dübel aus BSt 500/550 vorgesehen. Die Dübel mit Durchmessern von 16 und 20 mm besitzen Kopfverankerungen und wurden mit Hilti HIT HY 150 eingeklebt. Je nach Verlauf der vorhandenen Längsspannglieder wurden die Dübel in den Stegen bzw. in den Bodenplatten eingebohrt.

Alle Rollenlager der Brücke wurden ausgetauscht und durch Kalottenlager ersetzt.

Um die normgemäßen Verschiebungswege an den Lagern aufnehmen zu können, wurden an den Widerlagern Nord und Süd sowie an den Pfeilern die vorhandenen Rollenlager gegen Kalottengleit lager ausgetauscht.

Die bisherige Entwässerung wurde als Freifallentwässerung ausgeführt. Die Freifallentwässerung wurde entfernt. Die vorhandenen Längs und Querleitungen wurden durch ein neues, geschlossenes Entwässerungssystem ersetzt.

Die vorhandenen, defekten Vogelschutzgitter wurden ausgebaut und entsorgt. Es wurden, um den Zugang für die geschützten Fledermausarten zum Hohlkasten / Widerlager weiterhin sicher zu stellen, neue Vogelschutzgitter aus Wellgitter / Stahlrahmen eingebaut, welche Einflugschlitze erhielten.

Als Besichtigungseinrichtung wurde bei der Ambachtalbrücke ein motorgetriebener Besichtigungs wagen eingebaut, welcher auf Stahlträgern zwischen den beiden Hohlkästen fährt. Der Besichtigungs wagen wurde daher im Zuge der Instandsetzung demontiert und entsorgt.

Die Laufschienen für den Besichtigungswagen sind auf Spannbetonkonsolen an den Stegen der Hohlkästen befestigt. Die Laufschienen wurden im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen zurück gebaut. Die vorhandenen Konsolen wurden abgebrochen. Die Abbruchstellen wurden mit PCC Mörtel verschlossen.