Wehrbrücke Hirschhorn

Das Brückenbauwerk selbst setzt sich aus einer zweifeldrigen Schleusenbrücke von Achse 10 bis 30 (Ersheimer Seite) und einer dreifeldrigen Wehrtorbrücke von Achse 30 bis 60 (Hirschhorner Seite) zusammen. Im Zuge der Bauwerksprüfungen, zuletzt durchgeführt in 2019, und einer ergänzend durchgeführten objektbezogenen Schadensanalyse wurden massive Korrosionsschäden an der gesamten Tragkonstruktion festgestellt. Dabei wurden über der gesamten Brückenunterseite verteilte Teilflächen und einzelne Stellen mit beginnender und teilweise fortschreitender Korrosion ermittelt.

Sowohl der Fahrbahnbelag als auch der Dünnbettbelag der Brückengehwege weisen ebenfalls brüchige und fehlerhafte Stellen auf, sodass eine grundhafte Instandsetzung des Korrosionsschutzes (bestehend aus dem Korrosionsschutzanstrich der Brückenunterseite sowie dem Fahrbahn- und Gehwegsbelag der Brückenoberseite) erforderlich ist.

Besonders betroffen sind die Untergurte des unterstromigen Hauptträgers. Hier hat sich zwischen den genieteten Verstärkungsblechen Spaltkorrosion gebildet, mit einer Rostdicke von bis zu 18 mm. Diese Spaltkorrosion kann zu einem lokalen Versagen der Nietverbindungen führen und gefährdet somit die Standsicherheit des Bauwerks. Die Spaltkorrosion kann nur noch durch Ausbauen der Untergurtverstärkungsbleche und Austausch der Bleche beseitigt werden.

Für diese Austauscharbeiten ist der betroffene Hauptträger durch eine Ersatzkonstruktion, die unmittelbar auf den Pfeilerköpfen abgestellt wird, abzufangen. Nach dem Aufbau der Auswechselträger/Hilfsträger zum Abfangen der ausgefallenen unterstromigen Hauptträger sind die Untergurtverstärkungsbleche auszubauen. Alle demontierten Bleche sind auszutauschen. Wegen der Dringlichkeit beginnt die Instandsetzung mit der Brückenunterseite der Wehrbrücke und setzt sich anschließend bei der Brückenunterseite der Schleusenbrücke fort.

Die Verstärkungsbleche am unterstromigen Hauptträger der Wehrbrücke sind sowohl in den drei Feldmitten als auch über den beiden Innenstützen auszubauen und auszutauschen. Die Spaltkorrosion an den oberstromigen Verstärkungsblechen wird durch eine weitestgehende Entrostung und anschließende Versiegelung eingedämmt. Eine entsprechende Versiegelung ist auch an allen Spalten der Untergurtbleche der Schleusenbrücke vorzunehmen.

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